Comics Deluxe! Das Comicmagazin Strapazin (Ausstellung / publikation)


Die von Christian Gasser und Anette Gehrig kuratierte Ausstellung im Cartoonmuseum Basel widmet sich dem Schweizer Comicmagazin Strapazin. Das fast dreissigjährige Strapazin ist eines der weltweit langlebigsten unabhängigen Comicmagazine, und auch ein ausgesprochen einflussreiches: Seine Geschichte reflektiert nicht zuletzt die Entstehung und Entwicklung einer neuen deutschsprachigen Comicszene. 1984 wurde es in Stuttgart und München nach dem Vorbild von Art Spiegelmans RAW von Pierre Thomé, Fred Feuerbacher, Joe Zimmermann, Pierre Pitterle und Herbert Meiler gegründet. Der Münchner Verlag geht allerdings bereits nach der ersten Nummer Konkurs. Die Züricher Szene um David Basler rettet das tonangebende Magazin. Seither ist der deutschsprachige Comic einen weiten Weg von der Insiderkultur zum Mainstream gegangen. Die heute populären Graphic Novels werden in grossen Verlagen publiziert und finden Eingang in Literaturhäuser und Museen. Diese Entwicklung wurde ermöglicht durch Labors, in denen Zeichner und Autoren abseits des Mainstreams und ohne kommerziellen Druck experimentieren konnten. Im deutschsprachigen Raum spielt bis heute vor allem das in Zürich beheimatete Magazin Strapazin diese Rolle.

Zur Ausstellung ist eine Publikation erschienen mit einem informativen Essay von Strapazin – Mitherausgeber Christian Gasser und grafischen Geschichten von ATAK – Peter Bäder – M.S. Bastian-Isabelle L. – Caprez – Schuler – Anke Feuchtenberger – Ursula Fürst – Andreas Gefe – Sascha Hommer – Ulli Lust – Nicolas Mahler – Julia Marti – Thomas Ott – Kati Rickenbach – Anna Sommer – Milva Stutz – Martin tom Dieck
 
Cartoonmuseum Basel, 10.11.2012 bis 3.3.2013

Pierre Thomé, Cover Strapazin #1, 1984

Kati Rickenbach, Cover Strapazin China (chinesische Ausgabe) Nr. 1, 2010

Ausstellungsansicht “Comics Deluxe! Das Comicmagazin Strapazin”, Cartoonmuseum Basel