Schlagwort: gezeichnete reportagen

  • Isidore Pils: Historienmaler und «Realist-Reporter»

    11. Januar 1871. Schnee bedeckt die Bunkeranlagen der Bastion 69, südwestlich von Paris. Mit geschulterten Gewehren, das Bajonett aufgepflanzt, schieben einige Soldaten Wache. Eisiger Wind bläst über die Verteidigungswälle. Man wartet, die Zeit scheint still zu stehen, wie eingefroren. Einer befindet sich unter den Wachtposten, der selbst kein Soldat, aber dennoch längst Teil der Mannschaft […]

  • Tracing #1: «Superdocumenta» , 1994

    «Superdocumenta» was created in the winter of 1994, on an invitation by Gunter Reski, as a contribution to the Hamburg-related text reader «Team Compendium – Selfmade Matches. Selbstorganisation Bereich Kunst», ed. by Rita Baukrowitz and Karin Günther. Initially supposed to be a written text on the actuality of the curatorial principle developed by Harald Szeemann […]

  • Kriegsbilder, Bilderkriege. Die Erfindung der Bildreportage im Krimkrieg.

    Abb. 1 Krieg ist schrecklich, und Kriegshorror hat sich als die zäheste Konstante der menschlichen Geschichte erwiesen. Empirisch gesprochen, haben wir dauernd Krieg. Das bringt unter anderem auch Probleme für die Verantwortlichen mit sich, die es schaffen müssen, Krieg trotz der bekannten furchtbaren Folgen öffentlich akzeptabel zu machen. In historischer Zeit, als Kriege technisch noch […]

  • Interview mit Fritz Panzer: Das Experiment der “Berliner Zeitung”

    Von Oktober 1998 bis Ende 1999 erschienen in der “Berliner Zeitung” unter dem Titel “Stadtblicke” in unregelmäßigen Abständen Zeichnungen des österreichischen Künstlers Fritz Panzer, die dieser im Auftrag der Redaktion an ganz unterschiedlichen Orten der Hauptstadt zu Papier gebracht hatte. Fritz Panzer im Interview mit Alexander Roob Alexander Roob: Du bist ja als ein Künstler, […]

  • Einige Anmerkungen zur ACRE-Serie (Bleistiftzeichnungen, 100 x 68 cm)

    28 Zeichnungen, die während eines Aufenthalts im brasilianischen Acre als Teil meiner Einladung zur 27. Sao Paulo-Biennale ‚How to live together´ entstanden sind. Zeichnung als Reportage: Ich habe während meines Aufenthalts in Acre versucht, historische, umweltbezogene und anthropologische Forschung mit meiner eigenen Erfahrung der Rituale, des Austauschs und der Reise zusammenzubringen. Die Serie fängt nicht […]

  • Heinrich Ehmsen: künstlerischer Zeuge der Münchner Revolutionstage

    Meine Beschäftigung mit Heinrich Ehmsen begann Ende der siebziger Jahre während des Studiums an der Akademie der Bildenden Künste in München. In einer Arbeitsgruppe, die das Ziel hatte, die Bildproduktion während der Münchner Räterepublik zu erforschen, übernahm ich die Recherche zum Thema Reportagezeichnungen. Sehr schnell kristallisierte sich Ehmsen als der wichtigste Künstler heraus, der mit […]

  • Das verzeichnete Fremde (Auf-) Zeichnen, 1800-1900

    Zeichnen sei „allgemeine Menschensache“, befand der Schweizer Reformpädagoge Johann Heinrich Pestalozzi im Jahre 1800.1 Die Maxime ist Behauptung und Vision in einem. Pestalozzi erhebt das Zeichnen in den Rang einer anthropologischen Grundtatsache, die jeder ethnischen, kulturellen, sozialen undprofessionellen Ausdifferenzierung vorgelagert sein soll. Die hier proklamierte Egalisierung und Universalisierung des Zeichnens bedeutete vor dem Hintergrund der […]

  • Der privatisierte Subkontinent. Zu John Corbet Anderson und C.R. Francis: Sketches Of Native Life In India (1848)

    Unter der großen Flut der illustrierten Indien-Reisebücher, mit der sich das britische Publikum im 18. und 19. Jahrhundert konfrontiert sah, genießt der 1848 in London erschienene Band „Sketches of Native Life in India“ den Ruf eines der visuell eindringlichsten und eigenwilligsten Beispiele zu sein. Obgleich dasWerk mit einer im Anhang abgedruckten Liste von 350 Subskribenten […]

  • “Luftlinie” oder das unerwählte Motiv

    Der Begriff „onverkoren“ ist im Holländischen ein fiktiver Begriff, der doppeldeutig ist. Er kann sowohl „nicht gewählt“ als auch „nicht auserwählt“ bedeuten. Nicht gewählte Motive sind Motive, auf die ich durch Zufall gestoßen bin. Ich bin ein Maler, der draußen arbeitet, „vor dem Motiv“. Meine Suche nach Motiven in der Natur oder der Stadt wird […]

  •  “Man zeichnet was man weiß” – Gespräch mit Theo de Feyter

    Gespräch über Archäologie und Zeichnung im MePri, Düsseldorf am 16.12.2006 Alexander Roob: Du hast neben deiner künstlerischen Ausbildung auch ein Archäologiestudium absolviert und das dann auch professionell betrieben. Vielleicht kannst du zu Anfang ein paar biografische Informationen voranstellen. Theo de Feyter: Also, zuerst habe ich Kunst studiert an der Rijksakademie in Amsterdam, womit ich aber […]