Olivier Kugler hat mit seinen raumgreifenden Arbeiten, die er für internationale Magazine wie The Guardian, Süddeutsche Zeitung, The New York Times und den New Yorker zeichnet, eine der prägantesten und innovativsten Positionen im Feld der grafischen Dokumentation entwickelt. Im Spannungsfeld zwischen verzeitlichter comichafter Bildnarration und der verräumlichten Diagrammatik des mind mapping gelingt ihm eine bemerkenswerte Verdichtung von Information.

Olivier Kugler, Mit dem Elefanten-Doktor in Laos, 2013
Dieser vielfältige Gehalt aus ephemeren Eindrücken und soziokulturellem und politischem Hintergrundswissen wird fast beiläufig transportiert über die attraktive Folie einer patternartigen Bildstruktur, die von einem frei flottierenden graffitiartigen Lineament durchzogen ist. Um komplexe Sachverhalte darzustellen genügt Kugler zumeist ein Minimum an Seiten. Seine neueste Dokumentation über die von Wirtschaftsinteressen bedrohte Lebenswelt Laotischer Elefantenführer, die gerade in der Edition Moderne erschienen ist, ist nun umfänglicher geraten. Kugler berichtet hier, wie er den Tierarzt Bertrand Bouchard auf einer wochenlangen Reise durch den Nordwesten von Laos begleitet hat, wo er sich mit einer mobilen Klinik um die Gesundheit der Arbeitselefanten in den entlegenen Holzfäller-Camps kümmert. Die Dokumentation wird durch eine ausgewählte Bibliografie und eine kurze Chronografie zur Laotischen Geschichte, sowie eine Auswahl von Fotografien des Elefantendoktors ergänzt. (A.R.)

Olivier Kugler, Mit dem Elefanten-Doktor in Laos, 2013