Das Charlie Hebdo-Massaker hat etliche Kommentatoren der internationalen Feuilletons in die Bredouille gebracht. Wie sollte man auf die Schnelle dieses offenbar speziell französische Phänomen eines auf äußerte Konfrontation gerichteten politischen Cartooning erklären, zu deren Drastik sich die übrigen nationalen Karikaturschulen offenbar wie Messdiener zu einer Bande bekiffter Hells Angels verhalten? Der Blackout, der sich einstellt, wenn es um ein Verständnis dieser Entwicklung geht kommt nicht von Ungefähr.

Roland Topor: Poing dans la Gueule (Das Titelblatt für “Hara-Kiri” führte 1961 zum ersten Verbot des Magazins)
Pictorial: T- error of Religions, by Frantisek Kupka, 1904
At the beginning of the 20th century, the Paris-based Czech artist Frantisek Kupka published some furious pictorial attacks against a prevailing mixture of unrestrained greed for profit, of militarism and imperialism; an explosive, which was mostly religious legitimized. His commented cycle “Religions” appeared in 1904 in the anarchist magazine “Assiette au beurre”.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts publizierte der in Paris lebende tschechische Künstler Frantisek Kupka einige furiose bildnerische Attacken gegen eine explosive Gemengelage aus ungehemmter Profitgier, Militarismus und Imperialismus, die überwiegend religiös legitimiert wurde. Seine kommentierte Bildfolge “Religions” ist 1904 in dem Magazin L´ Assiette au beurre erschienen.