Zu den Highlights der Napoleon-Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn zählen eine Reihe von Aquarellen des württembergischen Schlachtenmalers und Offiziers Christian Wilhelm von Faber du Faur, die dieser 1812 während des Russlandfeldzugs angefertigt hat, sowie vier eindrückliche Studien, die der schottische Chirurg Charles Bell 1815 bei der Schlacht von Waterloo von verwundeten und sterbenden Soldaten angefertigt hat. Vergleichbare physiologische Studien von Gericault sind erst zu Anfang der zwanziger Jahre bekannt. Vermutlich sind diese unter dem Einfluß von Bell´s Ausdruckstheorie The Anatomy and Philosophy of Expression as Connected with the Fine Arts entstanden, die Bell 1806 als künstlerisches Lehrbuch in London veröffentlicht hat. Unter der Rubrik Charles Bell – Views of the Battle of Waterloo ist auf der alten Site des MePri eine Auswahl von siebzehn Aquarellstudien einzusehen. Bell hatte sie nach den flüchtigen Skizzen, die während der Operationspausen entstanden sind, wenige Wochen nach den Ereignissen als Anschauungsmaterial zu Schulungszwecken ausgearbeitet.
Die Ausstellung Napoleon und Europa. Traum und Trauma ist noch bis zum 25. April zusehen.

Charles Bell:Wanstell 17th Regiment of Foot, 1815
Christian Faber du Faur: Mit Napoleon in Russland, 1831